Es besteht folgende Aufgabenverteilung:
Am häufigsten wird die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen benötigt, bei denen Personen in ihren deformierten Fahrzeugen eingeklemmt sind. Um die Verletzten aus dem Wagen zu befreien werden Rettungsspreizer und -schere eingesetzt.
Aufbau:
Zunächst wird der Stromerzeuger aufgestellt, der den Strom zum Betrieb der Öldruckpumpe
liefert. Außderdem können bei Dunkelheit auch die 1000 Watt Strahler damit betrieben
werden, um die Unfallstelle ausreichend zu beleuchten. Der Stromerzeuger sollte beim Fahrzeug
aufgestellt werden, damit er außerhalb der Gefahrenzone und in der Reichweite des Maschinisten
bleibt. Über eine Kabeltrommel wird die Verbindung zur Öldruckpumpe aufgebaut. Sie liefert
den zum Betrieb des Spreizers und der Schere nötigen Öldruck von 630 bar.
Zudem hat sie einen Hebel, mit dem der Betriebsdruck entweder dem Spreizer oder der Schere zur
Verfügung gestellt wird, oder mit dem sie auch ganz abgestellt werden kann. Die Bedienung dieses
Hebels übernimmt der Melder.
Der Angriffstrupp bringt die Öldruckpumpe, Spreizer und die Schere zur befohlenen Lage und
baut die Verbindungen der Hydraulikschläuche auf. Danach bedient er beide Geräte.
Der Wassertrupp baut die Verkehrsabsicherung auf, um die
Einsatzkräfte und Verletzten vor anderen Fahrzeugen zu schützen. Danach sichert er die
Unfallfahrzeuge mit dem Schnellangriff vor Brandgefahr.
Der Schlauchtrupp baut bei Bedarf die Beleuchtung auf, indem er zwei Flutlichtstrahler auf einem
Stativ befestigt und diese über eine Leitungstrommel an den Stromerzeuger anschließt.
Vorgehensweise:
Um eine Wagentür zu öffnen, die sich verklemmt hat, werden die Arme des Spreizers in die
Öffnung zwischen Tür und Rahmen gedrückt und dann der Spreizer geöffnet. Sollte
die öffung nicht groß genug sein, kann sie durch leichtes Stoßen mit dem Spreizer
oder mit einer Brechstange nutzbar gemacht werden. Danach wird der Spreizer solange geöffnet,
wieder geschlossen und weiter in die Öffnung hineingeschoben, solange bis die Tür abgenommen
werden kann. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Spreizer zwischen unterem und oberem
Fensterrahmen zu bringen und zu öffnen. Dazu muß ggf. die Scheibe noch entfernt werden.
Daraufhin wird das Schloß vom Rahmen weggezogen und die Tük kann geöffnet werden.
Sollte sie noch nicht aufgehen, muß der Spreizer noch einmal am Schloß angesetzt werden.
Jedoch ist zu beachten, daß zur technischen Hilfeleistung noch viel mehr gehört als nur Rettungsspreizer und -schere. Auch Motorsäge, Tauchpumpe, Fluchtlichstrahler, Greifzug, Brechstange und Verbandskasten werden zur THL eingesetzt.